Wollte mich erst am Strand niederlassen, aber das Wetter war leider nicht passend dazu.Wieder zurück in die nächste Ortschaft, Hotel genommen und am Abend mit paar Einheimischen zu Abend gegessen. Das Kind war von mir, dem weißen großen Europäer, echt fasziniert, voll süß. 🙂
Die Fahrt nach Tiên Yên
Der Weg führte nahe der Küste entlang, durch gemütliche kleine Fischerdörfer, und ebenso paar schönen Aussichten auf die Berglandschaft in Richtung China, welche einem zeitweise den Atem raubte, nicht nur wegen der extrem schwülen Hitze(halbe Minute stehen bleiben= halber Liter Wasserverlust, heftig, während der Fahrt geht das), auch wegen der unglaublichen Aussicht.
Zwischenstopp zwischen Móng Cái und Tiên Yên
Das Hotel, wo ich meine erste Nacht verbrachte, nachdem ich Móng Cái verlassen habe. Und die Hotelmanagerin, echt cool dreist, wühlt in meinen Sachen während ich zusammenpacke, bis sie an meine Sonnencreme kommt, und ich ihr die Hände damit fülle, da war sie erst mal mit cremen beschäftigt, und die Töchter hatten gut lachen.Kids, wie sie nun mal so drauf sind. Nordvietnam, scheinen schon etwas von dem Armee Charakter der Eltern übernommen zu haben.
Der Ort Tiên Yên
Netter gemütlicher Ort, man fühlt sich fasst wie in Südeuropa, der Stil und die Atmosphäre hat noch etwas von dem französischem Einfluss behalten.Nette Familie, hat mich zum Essen eingeladen, auf ein paar Krebse und Getränk. War ein schöner interessanter Nachmittag.
Da habe ich dann schon mal die ersten 90 KM geschafft, der Küste entlang von China entfernt.
Die Leute sind echt supernett hier, anders als in China, dort waren sie auch nett, aber manchmal auch etwas nervig, weil sie durch ihre extreme Neugierde gelegentlich sehr aufdringlich wurden.
Hier scheint es mehr auf Augenhöhe und weniger ängstlich, so das es sich eher mal getraut wird einen abzutasten, die Arme und Beine zu begutachten, und den gesamten Körperbau in Augenschein zu nehmen. Dabei fallen auch so manche Unterschiede auf, keine Haare an Armen und Beinen der Einheimischen, und ihrerseits wird gern an meinen gezupft und von den Kindern angefasst, obwohl ich ja noch nicht mal besonders behaart bin.
Der europäische Einfluss lässt sich aber auch bei den Menschen sehr gut beobachten, erst mal an der Sprache, es kommt schon öfter mal ein Bonjour, kurze Hosen sind nicht so auffällig, und eine gewisse unterschwellige Aggression(nicht bedrohlich, nur europäisch Selbstbewusst) meine ich auch zu beobachten.
Ansonsten sehr herzlich, und zelebrieren auch gerne ein geselliges Beisammensein, welches mich gestern zu einem extremen Saufgelage mit fünf Einheimischen verleitete.
Erst ich alleine in einer Bar zwei Bier getrunken, dann zu den Kumpels am Nachbartisch gewunken und Platz genommen, danach so ein selbst gebranntes Zeug gesoffen, und mein erstes Vietnamesisches Wort, sprich long den= langsam, gelernt.
Es musste ständig die Trinkgeschwindigkeit gedrosselt werden, und wegen dem steigendem Alkoholspiegel, wurde darauf geachtet das es bei den anderen auch der Fall war, welches uns zu einer wahrlich geselligen Runde werden ließ.
Mir ging es deshalb heute so schlecht, wie schon lange nicht mehr, und die Nacht war auch nicht so angenehm.
Das Wetter: Extrem schwüle Hitze (Sauna während Aufguss, Crazy)
Morgen weiterfahrt, wohin? mal schauen, bis Hanoi sind es ca. 300 Km.
Doch ja, ziemlich groß und modern die Stadt. Dessen wird man sich gewahr, nachdem man nach einer knappen Stunde immer noch eine Menge Stadt um sich hat.
Wieder neue Landschaften, bei angenehmeren Temperaturen
Eine sehr angenehme Überlandfahrt, mit einem super Mittagessen, und wieder steigenden Temperaturen(zwischen Datangzhen und Nanning war es echt zu kalt). Diesen Tag fühlte ich mich auch wieder extrem fit und Powerfull, so das ich wieder ca. 100 Km am Stück radeln konnte. Bin dieses mal dann auch den kleineren Straßen gefolgt, und landete gegen Abend wieder in einem kleinen Ort, natürlich mit unbekannten Namen.
Der kleine Ort zwischen Nanning 南宁市 und Fangcheng 防城区
Der Blick aus dem Hotel, welches übrigens gerade fertiggestellt war, und in Zukunft sicher die fünffachen Zimmerpreise verlangt. Da aber noch die Papierfetzen der Böller vom Einweihungsritual vorm Hotel lagen, und das Zimmer so aussah, als ob ich der erste Gast wäre, hatte ich das Glück ein Zimmer, komfortabel und rein, zum kleinen Preis zu bekommen.
Der Rest der Stadt ist allerdings auch noch voll im Umbau
Die Leute waren echt nett hier, ich habe den Abend noch mit zwei Einheimischen, mehreren Bieren und einer Wasserschlange zum Verzehr verbracht. Und am nächsten Tag ging es dann weiter nach Fangcheng, tschüss und weg…
Weiter via Fangcheng 防城区 nach Dongxing 东兴市
Noch zwei Orte im gleiche Stile, schönes Land drumherum, haben da wohl noch was vor, denn das liegt alles zwischen Nanning und der Grenze zu Vietnam, welches viel von reicheren Chinesen besucht wird.Ein Haus in Fangcheng, hier war es nicht weiter interessant, eine Nacht gepennt, und dann weiter nach Dongxing, dem Grenzort zu Vietnam.
Meine erste Reifenpanne
Peng hat es gemacht, und da war der Reifen platt. Das Felgenband hat dem Reifendruck nicht standgehalten, Loch im Felgenband und Schlauch platzt durch piks auf Speiche. Wie gut das ich noch zwei hochwertigere Felgenbänder mitgenommen habe, und den anderen Reifen am nächsten Tag auch nachrüsten konnte.
My last Station in China 中国, Dongxing 东兴市
Die ersten Bilder bei der Einreise nach Dongxing…
Der letzte Tag in China 中国
Die Brücke nach VietnamDa geht es raus aus ChinaDie andere Seite ist VietnamDie andere Seite ist VietnamDie Brücke nach VietnamDie beiden halfen mir beim Bilderupload, 谢谢 XièxièMein letztes Dinner in ChinaMeinen letzten Tag in China habe ich noch am Grenzort verbracht um dort ein bisschen die Atmosphäre aufzunehmen, weil die eine Seite der Stadt zu China gehört (Dongxing 东兴市) und die andere zu Vietnam(Móng Cái), getrennt durch einen Fluss. Zu dem Zeitpunkt war ich mir noch nicht sicher, ob die Einreise überhaupt möglich ist, weil im Lonely Planet geschrieben stand, dass hier nur Visa akzeptiert werden, welche in Peking ausgestellt wurden, das stimmt aber nicht.
Ciao China 中国
Noch ein Blick zurück, auf die Flagge von China, den Ausreisestempel aber schon im Passport, und ein Gruß zum Abschied, Vietnam im Rücken.
Hallo Vietnam Việt Nam
Ein Blick nach vorne, die Flagge von Vietnam, und ebenso ein Gruß, aber noch kein Stempel im Reisepass, den bekam ich aber ohne Probleme, sogar mit einem Händeschütteln, und einem „Welcome in Vietnam“.
In Móng Cái
Da schauen wir jetzt Dongxing 东兴市 von Móng Cái.Das ist Móng Cái, ähnlich wie der chinesische Teil, zumindest von der City her, nur halt die vietnamesische Seite der Stadt.
Geld habe ich getauscht, Hotel genommen, Stadt geschaut.
Beim Essen noch mit einem Vietnamesen gesprochen, welcher sieben Jahre in der DDR gelebt hat, und noch etwas Deutsch konnte und mit seinem Bekannten, dem Polizisten in Uniform, ein Bier getrunken, war nett und gelacht haben wir auch.
Ich bin gerade paar Stunden hier, denke aber das ich in Vietnam auch sehr gute Erlebnisse haben werde.
Morgen geht es weiter, wohin werde ich heute Abend oder morgen Früh entscheiden, aber wahrscheinlich erst einmal dort hin wo es schöne Strände gibt, da ich schon mal in der Nähe bin. Den Pazifik kenne ich bisher auch nur von der anderen Seite.
Zum Abschied an China 中国
Meine Route
Das ist meine Route in China 中国, welche ich in den letzten 6 Wochen geradelt bin.
Bis jetzt war es eine entspannte Reise, die anstrengenden Erlebnisse hatte ich nur an zwei Orten. Die Mentalität und das Verhalten der Menschen kann sich auf einigen hundert Kilometern sehr ändern. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass sich noch immer viele kleinere Volksgruppen erhalten haben und ihre eigenen Traditionen leben..
Ich habe mich zu keiner Zeit bedroht gefühlt, oder musste damit rechnen von jemanden bestohlen zu werden. Es war immer reichlich Humor vorhanden, wenn man seine eigene Art von Witz herauskehrte, und gelegentlich wurde sogar in Restaurants die Bezahlung der Zeche abgelehnt.
Neugierig sind sie, und das nicht nur bei großen weißen blonden Rundaugen, es findet sich auch bei einer kleinen Zankerei zwischen zwei Leuten, oder bei einem kleinen Verkehrsunfall, eine unzählbare Menschenmasse, wie ich es bisher noch nicht erlebt habe, aber das zeugt zumindest von einem offenen Geist, kann allerdings auch, wenn man selbst das Objekt des Interesses ist, schon anstrengend sein, aber davon habe ich bereits berichtet.
Ich habe sehr viele positive Bekanntschaften gemacht, einige mit denen ich noch E-Mails austausche und mehrere Tage zusammen verbrachte, es war tatsächlich keine wirklich negative Bekanntschaft, welche mir unangenehme Empfindungen verursachte.
Touristen habe ich nur in Yangshou gesehen, aber keinen Kontakt aufgebaut, und gestern habe ich noch einen Engländer kennengelernt, welcher mit dem Rad und mit der Bahn aus Europa bis nach Peking anreiste, auch echt interessant, ein Jahr lang um die Welt, mit Rad im Gepäck, ohne zu fliegen, very cool.
Das waren die Menschen.
Zu meiner Orientierung im Land kann ich nur sagen, besser geht es nicht, zwei Karten, eine Deutsch und eine mit chinesischen Schriftzeichen, alles gefunden, kein einziges Mal verfahren, immer pünktlich das Ziel gefunden, nie zu viel zugemutet, aber trotzdem konkrete Etappen gesetzt.
Nach Longsheng war der Berg zwar ziemlich steil, aber der Kampfgeist hat auch den geschafft. Und von Sanjiang nach Rong’an war die Straße echt beschissen, bzw. gar nicht vorhanden oder aus Mullsand bestehend, aber da habe ich selbst die Bauarbeiter zum Staunen gebracht.
Durch und durch gelungen bis hierher, und guter Dinge geht es weiter.
Bilder der Landschaft fünf Kilometer hinter Liujiang, der Rest sah ähnlich aus, ich war allerdings auch nicht besonders aufnahmefähig an diesem Tag.
Die letzten zwei Tage hatte ich wenig Schlaf, weil ich häufig nicht vor 3.00 Uhr im Bett gewesen bin, erst im Internet bis um 00.00 Uhr, und dann durch die noch sehr belebten Straßen Essen und Trinken. Das hat mich ein wenig ermüdet und der Erholung bedürftig gemacht. Deshalb habe ich die maximale Strecke pro Tag auf 50 Km reduziert.
Mein nächster Stopp war deshalb knapp 50 Km nach Liujiang, in Datangzhen.
Hier in dieser Gegend scheint es zu dieser Jahreszeit, aber vielleicht auch generell, so üblich zu sein, sehr spät zu essen. Ich habe es jeden Abend so erlebt das die Menschen häufig draußen, bis tief in die Nacht, bei reichhaltiger Speise und Getränken, gesellig zusammen gesessen haben, nicht selten bis nach Mitternacht. Deshalb kann es passieren das gelegentlich Leute tagsüber schlafend am Arbeitsplatz zu beobachten sind.
Aus dem Grund ist es mir auch häufiger passiert das ich bis tief in die Nacht das Nachtleben genoss und mich alleine oder mit lokalen Menschen in Straßenrestaurants draußen bei Speise und Getränken aufhielt.
Das hatte natürlich zur Folge das meine Etappen bei Tag sich ein wenig verkürzten.
Das eine Bild zeigt den Blick aus einem Straßenrestaurant. Das Rad durfte mit aufs Zimmer.
From Datangzhen to Binyang
Schöne Landschaft, eine Kirche und ein Fluss, bis zum Ort mit unbekannten Namen, ich vermute es ist Zouxuzhen, ca. 30 Km vor Binyang. An meinem Etappenziel Qianjiang bin ich wohl vorbeigefahren, auch O.K..
Between Datangzhen and Binyang
Das ist der Ort mit dem unbekannten Namen, wahrscheinlich Zouxuzhen, aus dem Hotelzimmer fotografiert. Das andere ist das Bier, welches hier auch recht bekömmlich ist. Und ein unbekanntes Flugobjekt samt Alien, gesichtet von einigen lokalen Jugendlichen.
In Binyang
Binyang ist ein gemütlicher Ort mit netten kleinen Gassen ist , wo es zwar schon, seit Datangzhen kälter wird(schätzungsweise 10 – 15 Grad Celsius), aber doch mit einer ganz angenehmen Atmosphäre. Die Kids freuen sich so komische Ausländer zu sehen, groß, blond mit langen Nasen ….
From Binyang to Nanning
Wieder eine schöne Tour durch hügelige Landschaften, Natur und Landwirtschaft, Wasserbüffel…und dann wieder big City Nanning…
In Nanning
Die Stadt Nanning, sauber, ordentlich, schöne Parkanlagen. Und David als tausend Teile Puzzle.
Die Stadt ist ganz OK,Hotel noch relativ günstig bekommen, leider ist meine einzige lange Hose etwas dreckig und musste gewaschen werden, weshalb ich hier mit kurzer Hose rumlaufe und damit die Aufmerksamkeit auf mich ziehe, denn sowas finden die wieder ziemlich komisch, tja, cool bleiben.
David Beckham ist der Superstar, besonders bei den Mädels, aber sich über kurze Hosen kaputt lachen.. :)
Dann ist da noch die extreme Neugier, welche hier allem gegenüber vorhanden ist was irgendwie vom normalen Ablauf abweicht. Sei es ein Europäer auf dem Fahrrad, welcher innerhalb kürzester Zeit von einer Unmenge Menschen umgeben ist, kurze Hosen, oder der Fall, welchen ich bei meiner Einreise nach Nanning beobachtete: Ich beobachtete hunderte von Menschen welche sich um ein zentrales Geschehen tummelten. Ich vermutete etwas ganz absonderliches oder gar unmögliches, als ich jedoch näher kam und auch einen kurzen Blick auf das Geschehen wagte, da war es doch tatsächlich bloß ein leichter Verkehrsunfall zwischen einem Auto und einem Fahrradfahrer mit einer kleinen Meinungsverschiedenheit. Eigentlich eine Angelegenheit zwischen den Beteiligten, hier aber durchaus auch interessant für, tatsächlich annähernd hunderte, Unbeteiligte.
So etwas, und ähnliches, konnte ich mehrmals auf meiner Reise in China beobachten.
Auch ein gutes Bier, und das Fahrrad wieder auf Zimmer, nachdem der Portier erst rebelliert hat, holte ich mir das O.K. vom Hotelbetreiber, weil die Straße mir doch etwas zu unsicher für mein Fahrrad ist.
Zwei Nächte in Nanning und jetzt geht es weiter in Richtung Vietnam. Noch ca. 200 Km nach Dongxing, dem Grenzort nach Vietnam Móng Cái.
Landschaft war zum Teil wieder ähnlich wie in der Gegend um Yangshou, aber auch mal wieder ganz andere Landschafbilder mit endlosen Straßen und vielen Zuckerrohrfeldern und einzelnen Papaya Plantagen. Sehr angenehmes fahren, allerdings waren es auch 112 KM, die ich an diesen Tag zurückgelegt habe.
In Liuzhou
Nach ca. acht Stunden Fahrt bin ich um 20.30 Uhr in Luizhou angekommen, und dann kam das Problem ein Hotel zu finden, denn diese brauchen in China eine extra Lizenz um Ausländer aufzunehmen, was in dieser großen Stadt sehr genau genommen wird.
Heftig erschöpft und müde von der Tour, habe ich erst um 2.00 Uhr Nachts ein Hotel gefunden, nachdem sich eine Hotelmanagerin eines zu teuren Nobelhotels für mich bemüht hat etwas günstigeres zu finden.
Das ist mal wieder ein Beispiel der großen Hilfsbereitschaft Fremden gegenüber, welches mir wiederholt aufgefallen ist.
Hier die kurze Beschreibung der Aktion:
Nachdem die Hotelmanagerin realisiert hat das ich als Ausländer nicht so einfach ein günstiges Hotel finden werde, hat sie doch tatsächlich den Portier beauftragt mit mir, im Kleintransporter, beladen mit allen meinen Dingen, quer durch die Stadt zu fahren, um eine Unterkunft für mich zu finden. Er hat noch einen kleinen Unfall gebaut, und ist am Ende, nachdem wir nichts für mich gefunden hatten, wieder mit mir zurück zum Hotel gefahren.
Als wir nach der erfolglosen Aktion ins Hotel zurückkehrten brachte die nette Frau den Hotelbesitzer dazu mir ein Zimmer zu einem Bruchteil des eigentlichen Preises zu überlassen.
Liuzhou, eine moderne chinesische Großstadt im Zentrum des Autonomen Gebietes Guangxi. Rein chinesisch mit wenig Möglichkeiten für Ausländer.
Hier werden ganze Stadtteile abgerissen und Bewohner umgesiedelt um der modernen City Platz zu machen. So etwas ist in vielen Städten in China zu beobachten und gehört wohl zum Programm China in die neue Zeit zu transformieren. Alles für China.
Nachdem ich am nächsten Tag in Liuzhou kein günstiges Hotel mit Ausländerlizenz gefunden habe, bin ich 15 Km weiter nach Liujiang gefahren, wo es auch sehr nett ist, mit günstigen Hotels, welche die Ausländerlizenz nicht so genau nehmen, denn hier geht’s mal wieder ohne Schreibkram und Passport. Morgen werde ich weiter in Richtung Vietnam fahren, denn da will ich jetzt hin, weil China ist interessant, aber auch anstrengend in dieser Bevölkerungsreichsten Gegend des Landes. Außerdem steigt so langsam die Neugier auf Vietnam.
Hier das Tor zum Dao-Tempel, und der Weg zu etwas Ruhe vor dem ständigen Krach der City Sanjiang. Zwei kämpfende Schlangen, die Gegensätze, keiner soll der Sieger sein. Die Kraft liegt im Gleichgewicht.
Daoistische Gottheiten und Heilige. Der Daoismus, ist hier sehr verbreitet und die Grundlage vieler kosmologischer Vorstellungen sowie deren Praktiken. Die fünf Elementen Lehre, Yin Yang, das I Ging, das Taijiquan, das Qigong welches in jeder chinesischen Stadt täglich in großen Gruppen praktiziert wird, sind nur einige von vielen.
Ein letzter Blick auf die Baustelle Sanjiang
Hinterm Berg
Man glaubt kaum wie so ein Berg soviel Krach mit einem Mal verschwinden lässt, hier war plötzlich nichts mehr von der Stadt zu hören.
Interessant diese Gottesanbeterin beim essen zuzugucken. Und sehr faszinierend wie sie die Bewegung meiner Kamera verfolgt.
Hier noch ein Gebilde, welches ein Teil der Baustelle war, sehr schön auf dem blauen Hintergrund. 🙂
Meine neuen Bekanntschaften in Sanjiang
Rainforest
Rainforest, sein Kumpel and me.
Das ist Rainforest, so nannte er sich zumindest. Er war so nett mir zwei CDs zu brennen, leider konnte ich eine CD wegschmeißen, weil er mit Edding die Blanke Seite beschrieben hat, passiert, war aber sonst sehr nett und hilfsbereit. Hat mich noch zu seiner Familie zum Essen eingeladen. Sein Kumpel, welcher kein Englisch konnte, war etwas smarter und entspannter als Rainforest, nettes zusammentreffen gewesen.
Bevor es weiter ging noch eben ein Kind auf meinem Gepäckträger mitfahren lassen, samt kleinem Geschwisterchen… 🙂
Weiterfahrt Richtung Rongshui
Wieder Super Landschaft, aber ungewohnt schlechte Wegstrecke. Fünfzig Kilometer fast nur Baustelle, was heißt, das Rad samt Gepäck Streckenweise über meterhohe Mullsandberge schieben, Staub wo man hinguckt und Schlaglöcher wo man sie nicht braucht. Ich habe aber die ca. 60 KM in die nächste befahrbare Stadt geschafft, befahrbar heißt, was davor lag war praktisch nicht befahrbar, keine Busse oder private PKW, nur Baustellenfahrzeuge.
Danzhouzhen
Wie man sieht, nicht viel los hier, die Straßen waren alle leer, bewohnt war es aber. Die Gastgeber waren echt nett, super freundlich, mit Abendessen im Kreis der Familie, und einer sehr sympathischen Oma, die mich fasst bis zum platzen mästete, war aber auch sehr lecker gewesen. Trotzdem wollte, und bin ich nächsten Tag los, war sehr nett hier.
Hier noch mein abendlicher Besucher, bevor er unter meiner Pantoffel das Leben aushauchte, und seine Gliedmaßen im Zimmer verteilte. Ich weiß, sehr brutal von mir, in dem Moment sah ich allerdings keine andere Lösung, weil zusammen in einem Zimmer wollte ich auch nicht mit dem Tier schlafen.
Weiterfahrt Richtung Rongshui
Das ist der Ort Rong’an, von welchem es noch ungefähr 110 Km nach Luizhou wären, was ich durchaus schaffen könnte, obwohl ich bereits ca. 20 KM gefahren bin, fühlte mich Topfit und eins mit dem Fahrrad. Also noch lecker essen, Wasser kaufen und los.
Rong’an ist auch schön, hier ein Boot am Rongjiang River. Der Plan für den Tag ist aber noch bis nach Rongshui zu fahren.
Aber wieso noch Rong’an ?
Deshalb. Plump, und fast vergessen das ich fahre, versuchte ich kurz hinter Rong’an den Geldgürtel zurechtzurücken, verlor die Spur, und der Rollentausch begann. Rad auf mir, ich auf Schotterpiste, und am rutschen über einige Meter, bis uns ein Pfeiler bremste, und eine Beule in die Mittelstange vom Rad drückte, und mir mittlerweile eine dicke eitrige schmerzende Hand verursachte, die Knochen schmerzen auch ein wenig.
Meine Zeit in Rong’an
Wieder mal eine sehr belebte Stadt, welche meine Nerven etwas strapazierte.
Hohe Bevölkerungsdichte mit geringem Anteil europäischer Reisender führt dazu, dass man ein sehr starkes Interesse bei den Einheimischen erweckt.
Es kann schon sehr heftig auf einen wirken, wenn ständig die Massen auf einen starren und sogar zu beobachten ist, dass sich die Leute anstupsen und mit dem Finger auf einen zeigen, als ob man ein Außerirdischer wäre.(diese Erfahrung können sicher auch so manche Europäer gebrauchen, um zu verstehen wie sich einige Ausländer oder andersartige Menschen fühlen).
Eine heftige Beobachtung
Eine Szene musste ich hier beobachten, welche ich so schnell nicht vergessen werde.
Es wurde hier auf offener Straße ein Mann auf brutalste Weise verprügelt und keiner traute sich einzuschreiten, obwohl es von den Passanten beobachtet wurde. Als die Peiniger(mafiöses Aussehen) das Opfer fast totgeschlagen hatten, kam die Polizei, schüttelte den Peinigern die Hand, trat nochmals in das Opfer, schmiss es in das Polizeiauto und fuhr davon. Die Peiniger sah ich wenig später an der nächsten Straßenkreuzung stehen, als ob es ein normaler schöner Tag wäre. So etwas habe ich zwei mal während meiner Zeit in China erlebt.
Und wieder diese Hundeesser
Auch hier wieder ein ganz normales Straßenbild, wie man es in fast jeder Stadt von Südchina sieht. Geschlachtete Hunde auf dem Markt sind hier völlig normal. Es ist unsere Kultur und Erziehung, welche damit ein Problem hat, weil für uns der Hund ein Freund und Kamerad ist. Der Umgang mit den Tieren zur Fleischproduktion unterscheidet sich hingegen beim Großteil unserer Gesellschaft in keiner Weise zu dem wie die Menschen in China ihre Fleischlieferanten behandeln, und dazu gehören auch die Hunde und Katzen.
Der letzte Abend in Rong’an
Zum Abschied wurde ich noch am letzten Abend vom Hotelbesitzer und seinen Studenten zum Snack und Bier eingeladen.
Der letzte Abend in Rong'an war sehr angenehm.
Der Hotelbesitzer und gleichzeitig Kunstprofessor an der Universität sowie einige seiner Studenten hatten mich zum Essen und Trinken eingeladen.
Es war zur Abwechslung mal wieder möglich normale interessante Gespräche zu führen, bevor ich am nächsten Tag mit verheilter Hand und Bein, sowie repariertem Rad meine Fahrt nach Liuzhou fortsetzen konnte.
Meine bisher gefahrene Strecke.
Ab jetzt geht es in Richtung Vietnam. Ich denke in spätestens zwei Wochen werde ich in Mong Cai, dem Grenzort in Vietnam, sein.